Konflikte friedlich lösen - finde inneren Frieden

 Meine Lieben, 

ich habe einen ganz spannenden Vortrag von Gerald Hüther gehört und möchte zum einen zusammenfassen, was er gesagt hat, und zum anderen meine Gedanken dazu mit euch teilen. 

In diesem Vortrag ging es darum, wie man Konflikte friedlich lösen kann und es hat mich sehr beeindruckt. Denn die Herangehensweise, die ich bis jetzt an den Tag gelegt habe, um Konflikte zu lösen, hat immer nur bedingt geholfen. Darum hat mich dieser Vortrag so sehr fasziniert und mir eine ganz andere Sicht zum Thema gegeben.

Ich hoffe, ihr findet es auch genauso interessant wie ich und wünsche euch viel Spass beim Lesen. 💓

Die fünf Kernaussagen des Vortrages:

1.    1.  Jeder Mensch kommt ohne Überzeugungen auf die Welt – diese entwickeln wir erst im Laufe unseres Lebens.

2.     2.  Prallen zwei festgefahrene Vorstellungen aufeinander, entsteht ein Konflikt

3.      3. Die Grundbedürfnisse nach Autonomie und Verbundenheit kann sich jeder durch eine liebevolle Selbstannahme selbst erfüllen

4.      4. Konflikte treten in den Hintergrund, wenn die Streitenden die Verbundenheit zueinander wieder spüren. Diese fängt mit der Verbundenheit zu sich selbst an.

5.      5. Du kannst einen Menschen nicht verändern, wenn er es nicht möchte. Die einzige Person. Die du wirklich verändern kannst, bist du selbst.


Wir kommen ohne Überzeugungen auf die Welt. Erst mit der Zeit formen Erfahrungen und Prägungen unsere innere Haltung. Doch genau diese Haltungen geraten oft aneinander – und es entstehen Konflikte. Das passiert besonders dann, wenn wir festgefahrene Vorstellungen haben und uns nicht mehr wirklich begegnen.

Was mich besonders berührt hat: Konflikte sind nicht das eigentliche Problem – sie sind nur ein Symptom. Das eigentliche Thema liegt tiefer: in unserer Beziehung zu uns selbst und zu anderen.

Jeder Mensch trägt zwei essenzielle Bedürfnisse in sich: Autonomie und Verbundenheit. Sie stehen nicht im Widerspruch, sondern ergänzen sich. Doch wenn wir sie nicht in uns selbst finden, suchen wir sie im Außen – oft in Form von Anerkennung, Kontrolle oder Macht. Dabei ist der Schlüssel zur Konfliktlösung ganz einfach: Erst wenn wir wieder mit uns selbst verbunden sind, können wir echte Verbundenheit mit anderen spüren.

Hüther beschreibt es so eindrücklich: Kinder kommen mit einer natürlichen Neugier auf die Welt. Sie wollen wachsen, lernen, sich entfalten – aus sich selbst heraus. Doch im Laufe der Erziehung wird diese Neugier oft durch äußere Erwartungen ersetzt. Die Welt wird zu einem „Wenn… dann…“-Konstrukt: „Wenn du dich so verhältst, dann bekommst du Liebe.“ Dadurch entsteht ein innerer Konflikt, weil die eigenen Bedürfnisse nicht mehr einfach gelebt werden können. Stattdessen wird eine Anpassung erlernt – und mit ihr bestimmte Verhaltensmuster, die bis ins Erwachsenenalter nachwirken.

Das Faszinierende: Menschen lassen sich nicht verändern. Man kann sie belehren, manipulieren oder unter Druck setzen – aber echte Veränderung geschieht nur, wenn sie selbst den Wunsch dazu verspüren. Denn unser Gehirn ist ein Energiesparorgan. Es bleibt lieber bei dem, was funktioniert, selbst wenn es uns unglücklich macht. Veränderung braucht also nicht mehr Druck, sondern eine attraktive Alternative.

Und hier schließt sich der Kreis: Ich muss keinen Konflikt „managen“. Ich muss niemanden überzeugen. Ich kann einfach nur präsent sein – bei mir und dem anderen. Wenn ich mich mit mir selbst verbinde, hat das eine Wirkung auf mein Gegenüber. Wenn ich meine Bedürfnisse erkenne und sie mir selbst erfülle, kann ich dem anderen mit Verständnis begegnen, statt ihn zu belehren.

Und das ist für mich die schönste Erkenntnis: Verbundenheit löst Konflikte. Nicht der Streit verbindet uns, sondern das, was darunter liegt – das Menschliche, das Gemeinsame. Der Weg zum Frieden beginnt in uns selbst.

Kommentare

  1. Wer mehr dazu wissen will: Gerald Hüther ist ein Deutscher Neuropsychologe. Hier ist ein Link zu seiner Website: https://www.gerald-huether.de/

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