Wer bin ich? - Und warum bin ich hier?

Manchmal habe ich das Gefühl, mein Kopf steht einfach nie still.
Egal, was ich tue – irgendwo im Hintergrund laufen ständig diese Fragen:

Wer bin ich eigentlich?
Warum bin ich hier?
Und wie funktioniert das alles hier – dieses Leben?

Unser Gehirn will immer Antworten. Es kann gar nicht anders.
Wenn es keine findet, sucht es weiter, denkt, zweifelt, grübelt. Und genau da entsteht dieses Ungleichgewicht – das Gefühl, nicht richtig zu wissen, wohin man gehört oder was man gerade tut.

Ich kenne das gut.
Manchmal scheint alles klar zu sein, und dann reicht ein kleiner Auslöser – ein Gespräch, ein Gedanke, eine Erinnerung – und plötzlich rutscht alles wieder durcheinander.

Aber ich glaube, das gehört dazu.
Unser Kopf sucht Antworten, ja. Aber unsere Seele… sie will nicht verstehen – sie will fühlen.

Drei Dinge, die uns helfen, das Leben zu verstehen

Ich habe für mich gemerkt, dass es im Grunde drei Dinge gibt, die ich brauche, um mich innerlich sicher zu fühlen:

  1. Verständnis – zu begreifen, was gerade in meinem Leben passiert und warum ich mich so fühle, wie ich mich fühle.

  2. Sinn – zu spüren, dass das alles nicht zufällig ist, dass es mir etwas zeigen oder mich irgendwohin führen will.

  3. Machbarkeit – zu wissen: ich kann etwas tun. Ich bin nicht ausgeliefert, sondern darf gestalten.

Wenn eins davon fehlt, fühle ich mich verloren. Wenn sie alle da sind, dann entsteht dieses leise, schöne Gefühl: Es ist okay. Ich bin auf meinem Weg.

Die fünf Phasen, die mich meinem Sinn näherbringen

Ich sehe das Leben nicht als etwas, das man Schritt für Schritt „abarbeitet“.
Für mich sind es eher Kreise – Phasen, die sich wiederholen, immer tiefer, immer bewusster.

1. Wieder bei mir ankommen

Manchmal verliere ich mich in Gedanken, Plänen, Erwartungen.
Dann hilft nur eins: stehen bleiben. Durchatmen. Zuhören.

Mich wieder zu fragen: Wie geht’s mir eigentlich?
Was bewegt mich gerade wirklich?
Und dann nicht gleich analysieren – einfach spüren.

Wenn ich das tue, entsteht dieses Gefühl von Verbundenheit – dieses leise Wissen:
Alles hat Sinn. Auch das, was gerade schwer ist.

2. Klarheit finden

Je näher ich mir komme, desto klarer sehe ich, wer ich wirklich bin – und wer ich nicht mehr sein möchte.

Nicht die, die funktionieren muss.
Nicht die, die es allen recht machen will.
Sondern die, die sie selbst ist – ehrlich, unperfekt, echt.

Ich frage mich dann: Wofür bin ich hier? Was ist mir wirklich wichtig?
Und vielleicht die schönste aller Fragen: Wofür lohnt es sich, durchzuhalten – auch wenn’s wehtut?

Das ist für mich der Moment, in dem Leidenschaft entsteht. Nicht laut, nicht dramatisch – sondern still und tief.

3. Meine Grenzen sprengen – und meine Energie spüren

Wenn ich weiß, was mir wichtig ist, kommt diese innere Kraft zurück.
Dann will ich wieder gestalten, etwas bewegen, Neues ausprobieren.

Ich nenne das gerne meine „Aufblüh-Phase“.
Da habe ich Lust auf Leben – auf Abenteuer, auf Ausdruck, auf Schöpfen.

Ich male mir meine Vision aus. Nicht als Ziel, das ich erreichen muss,
sondern als Bild, das mich zieht, das mich inspiriert.
Eine Vision ist für mich wie ein inneres Leuchten – etwas, das mir Richtung gibt, ohne Druck zu machen.

4. Alte Blockaden auflösen

Und ja – auf dem Weg tauchen immer wieder Zweifel auf.
Manchmal sogar ziemlich hartnäckig.
Da sind alte Geschichten, Glaubenssätze, Ängste, körperliche Erschöpfung.

Dann halte ich inne und frage mich:
Was hält mich noch fest?
Oder was zieht mich (noch) nicht stark genug?

Manchmal ist es mein Kopf, der zweifelt.
Manchmal mein Körper, der einfach Pause braucht.
Und manchmal ist es die Angst, das Alte wirklich loszulassen.

Aber jedes Mal, wenn ich durch so eine Phase gehe, spüre ich:
Etwas in mir wird freier.

5. Frieden finden und Wirkung entfalten

Irgendwann wird es ruhiger.
Ich merke: ich kann etwas bewirken.
Nicht, weil ich perfekt bin oder alles weiß,
sondern weil ich wach bin – und handle.

Ich beginne, Verantwortung für das auszustrahlen, was ich in mir trage.
Und ich frage mich:

Welchen Eindruck will ich hinterlassen?

Was möchte ich in dieser Welt bewegen – egal, wie klein oder groß?

Was soll bleiben, wenn ich einmal gehe?

Das sind keine leichten Fragen.
Aber sie führen mich jedes Mal zu mir zurück.

Denn irgendwo zwischen diesen Antworten liegt das, was mich ausmacht:
Meine Vision. Mein Sinn. Meine Wirkung.

Und genau daraus entsteht die Antwort auf die größte aller Fragen:
Wer bin ich?


Wir alle sind auf dieser Reise – Manchmal klar und mutig, manchmal zweifelnd und müde.

Und jedes Mal, wenn du innehältst und dich fragst, wer du wirklich bist,
dann lächelt vielleicht leise deine Seele und flüstert:
Du bist schon längst da.

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