Manchmal ruft uns das Leben dazu auf, still zu werden – hinzuhören, was unsere Seele uns sagen möchte. Es sind diese besonderen Tage, an denen die Welt leiser scheint, an denen wir spüren, dass etwas Altes zu Ende geht und etwas Neues beginnen darf. Für mich war Samhain genau so ein Moment.


Samhain – Loslassen, Vertrauen & Weitergehen

Gerade war Samhain – eines der ältesten keltischen Feste, das den Übergang vom hellen in den dunklen Jahreskreis markiert. Es wird in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert und gilt als Zeit, in der sich die Schleier zwischen den Welten lichten. Eine Zeit des Rückblicks, des Abschieds – und des Neubeginns.

Ich habe diesen besonderen Tag für ein kleines Feuerritual im Wald genutzt. Eigentlich wollte ich es zu Hause machen, aber am Morgen spürte ich ganz deutlich, dass ich hinaus in die Natur musste. Also fragte ich meine Seele, was heute wichtig für mich sei – und sie antwortete klar:
Loslassen. Vertrauen. Vorwärtsgehen.

Das Ritual im Wald

Ich folgte diesem inneren Impuls und machte mich mit meinem Hund auf den Weg. Schon während des Spaziergangs merkte ich, wie meine Gedanken leichter wurden. Der Wald, die kühle Luft, das Rascheln der Blätter – all das half mir, tiefer in mich hineinzuhören.

An einem wunderschönen Platz entzündete ich ein kleines Feuer. Ich hatte ZedernholzRosmarin und eine Reinigungsräucherung von Berk dabei – für mich eine kraftvolle Mischung, um Altes loszulassen.

Ich bat das göttliche Universum, mich beim Loslassen zu unterstützen, und verbrannte meine Liste mit allem, was ich nicht mehr mit mir tragen möchte. Es kam einiges hoch – auch Themen, von denen ich dachte, sie seien längst geheilt. Immer wieder erstaunlich, wie tief manche Dinge sitzen und wie sie uns, oft unbemerkt, noch festhalten.

Danach schrieb ich meine Wünsche und Intentionen für die kommende Zeit auf. Sie waren mir vertraut – ein schönes Zeichen, dass ich gerade auf meinem Weg bleibe. Auch diese Liste übergab ich dem Feuer, in dem Wissen, dass ich nun loslassen darf und darauf vertrauen kann, dass ich unterstützt werde.

Verbundenheit & Vertrauen

Solche Rituale sind für mich kleine Anker im Alltag. Sie erden michverbinden mich mit meiner Seele, der Natur und dem Göttlichen. In diesen Momenten spüre ich eine tiefe Erleichterung – ein stilles Wissen, dass ich niemals allein bin.

Natürlich weiß ich, dass ich selbst meine Schritte gehen muss. Aber ich weiß auch, dass ich geführt und begleitet bin.
Das ist für mich der Kern von Vertrauen.

Vertrauen zu haben ist nicht immer leicht – besonders nach Phasen des Verlustes oder Zweifels. Ich habe es selbst verloren, und genau deshalb weiß ich heute, wie wichtig es ist. Ohne diesen Glauben an etwas Größeres, Weiseres, das uns hält, fühlte ich mich damals so unendlich leer und allein. Dieses Gefühl war fast unerträglicher als jeder Verlust selbst.

Heute weiß ich: Ich muss es nicht sehen, um es zu fühlen. Dieses stille, warme Wissen, dass da etwas ist, das mich lenkt und auffängt – das ist ein Geschenk, das ich nie wieder missen möchte.

Vielleicht kennst du dieses Gefühl auch.
Und vielleicht erinnerst du dich beim Lesen daran, dass du nicht allein bist – weder auf deinem Weg noch in deinen Zweifeln.

Zum Nachspüren

Wenn du magst, nimm dir heute ein paar ruhige Minuten und frag dich:

  • Was darf ich jetzt loslassen, damit Neues in mein Leben kommen kann?

  • Wo wünsche ich mir mehr Vertrauen – in mich, in das Leben, in das, was größer ist als ich?

  • Und wann habe ich zuletzt gespürt, dass ich getragen bin, auch wenn ich es nicht beweisen konnte?

Schreib es auf, geh ein Stück hinaus in die Natur oder zünde eine kleine Kerze an. Manchmal braucht es nicht viel – nur einen ehrlichen Moment mit dir selbst.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rauhnächte

Der stille Mut – wenn du lernst, dir selbst zu vertrauen

Enttäuschungen im Leben